Frühjahrskonzert 2017
Auf eine gelungene Weltreise entführte die Musikkapelle Blonhofen unter der Leitung von Markus Thaler ihr Publikum am Ostersonntag im Stadltheater (Foto: Mathias Wild)
Einmal um die ganze Welt
Blonhofener Kapelle begeistert Publikum
VON KLAUS DIETER TREUDE
Bestens geeignet, um das nasskalte Wetter für ein paar Stunden zu vergessen, war am Ostersonntag das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Blonhofen im voll besetzten Stadltheater. Mit ihrem Programm nahmen die Musiker unter Leitung von Markus Thaler das Publikum auf eine musikalische Weltreise in (fast) alle Kontinente mit.
Die Kapelle machte ihre Sache sehr gut, sodass nicht nur der Dirigent immer wieder anerkennend den Daumen nach oben streckte, sondern auch die Zuhörer die gute Leistung mit viel Beifall quittierten. Nachdem die Schlagzeuger beim vorletzten Stück, dem japanischen Volkslied „Yagi Bushi“, ordentlich reinhauen durften, wollte die Kapelle den Abend mit Herman Dostals mitreißendem „Fliegermarsch“ beschließen. Doch das begeisterte Publikum forderte Zugaben. Gleich zwei davon gab es. Nach der Erdumrundung wieder ganz regionale Stücke: „Glückliche Heimkehr“ und den „König Ludwig Marsch“.
Besonderen Beifall erhielt Schlagzeugerin Ramona Mößmer, die absolut routiniert mit ebenso informativen wie witzigen Texten durch das Programm führte. Der Clou: Zu jedem der musikalisch bereisten Länder empfahl sie dem Publikum den Genuss eines typischen Getränks, um in Landesstimmung zu kommen. Begonnen hatten die Musikanten ihre Weltumrundung mit „Around the World in 80 Days“ von Otto Schwarz. Wer die Augen schloss, konnte sich ganz in ferne Länder versetzt fühlen. „Kino für die Ohren“, hatte Ramona Mößmer versprochen. Nach der turbulenten Weltreise lohnte es, sich entspannt zurückzulehnen und sich zu den Klängen der „Yorkshire Ballad“ Täler auf grünen Wiesen weidende Schafe vorzustellen. „Einfach nur glücklich und zufrieden sein“, lautete die Devise.
Mitreißend und technisch sehr anspruchsvoll mit durchaus ruhigen Momenten dann „Lord Tullamore“, ein Musikstück über die grüne Insel. Faszinierend, wie der Dirigent auch bei dieser ausgesucht schwierigen Nummer seine Musiker im Griff hatte. Die Frage, ob der Walzer tot sei, verneinte die Kapelle mit „Pushkin“, einem Walzer im typisch russischen, „fröhlichen Moll“ (Mößmer).
Mit uralter Schreibmaschine
Ein außergewöhnliches Instrument meisterte Markus Hefele im Stück „The Typewriter“ – eine Uralt-Schreibmaschine, mit der er irgendwo auf der Welt einen Brief in die Heimat tippte. Schwungvoll und schmissig mit dem Marsch „Deutsche Waffenehre“ starteten die Musiker nach den Ehrungen (siehe unten), die der stellvertretende Dirigent des ASM-Bezirks 5, Stephan Gehring, und der Vorsitzende der Musikkapelle Blonhofen, Martin Reger, vornahmen, in die zweite Programmrunde. Nach diesem bodenständigen Kurzaufenthalt mit deutscher Marschmusik ging es wieder hinaus in die Welt. Leicht und beschwingt mit viel französischem Flair nach „Paris Montmartre“, mächtig, erhaben und quirlig dann Richtung Freiheitsstatue („New York Ouverture“) und schließlich ganz fetzig in den Pazifik. Leider, so die Moderatorin, könne das Orchester nicht mit den für die Fernsehsendung „Hawaii Five-O“ typischen knappen Bikinis aufwarten, vorstellen aber konnte man sich die leicht bekleideten Mädels zur Musik aus der Kultserie aber durchaus.
Ehrungen
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